06.12.2014: Nikolausgedicht zur Weihnachtsfeier

Ja griaß’ eich God, es liab’n Leid,
i gfrei mi narrisch, dass i do bin heid,
bei eich herunt’ in Tegernheim,
i werd’ wos erzähln und a a wengl bleim.
I hob des letzte Jahr durchdacht
und mir a boa Notizen gmacht.
Also lehnt’s eich zruck und hert’s guad zua,
i hab scheene Sprücherl – no grod gnua!

Seit Mai hockan im Gemeinderat andane Leit’
de san motiviert – wia mi des gfreit!
De alten Räte war’n a guad, gar koa Frog’,
aber frisches Blut hod a wos, wenn i’s eich sog.
Da Werner und der Franz san ganga
mehr, als wos die zwoa geleistet ham, ko ma a ned verlanga.
A i als Nikk’lo dank eich recht schee
für enga Arbeit im Tegernheimer Gemeinderats-Komitee.
Ihr derfts als Zuhörer ja jederzeit kumma,
vielleicht werd von euch na glei des neue Rederecht in Anspruch gnumma?

Es is nämlich so, falls des no ned a jeda woaß,
der Bürger derf vor der Gemeinderatssitzung etz redn, falls nan druckt a Schoaß.
Ma derf sogn wos oam stinkt, wos ma mecht oder fordert
und der Gemeinderat ist zum Zuahern beordert.
Bloß, wenn i so zuaschau, wer da des Rederecht verlangt,
dann find i, dass’s bei oam Redner scho langsam glangt.
Drum, liabe Leit, nehmt’s doch de Möglichkeit wahr,
dann kinnt’s a ned stänkern, am Ende vom Jahr,
was alles ned oder grad scho gmacht wordn is’,
es hätt’s ja wos sogn kinna, des is gwiss.

De CSU-Fraktion besteht etz aus 6 Manna und oana Frau,
die auf einen Schlag den Altersdurchschnitt senkt wia d’Sau.
Na echt, wos i so beobacht’, des gfallt ma recht guad,
es is a guads Miteinander, da ziag i mein Huad.

Der Beier Jürgen ist etz der zweite Mann in Tegernheim,
trotz Wahlniederlage kann er in der Verwaltung sei Unwesen treib’n.
Er vertritt unsern Max, wenn der zeitlich ned ko
oder wenn am Max sei Frau sagt „Etz nimmst da Urlaub, guada Mo!“
Der Wahlkampf vom Jürgen war a saubere Gschicht,
a wenn’s zum Sieg glangt hat schlussendlich nicht.
I dank da recht schee für dein’ Einsatz und dei Zeit
und i hoff, du hast dei Kandidatur no ned bereit!

Da Alfred der is a ganz grader Charakter,
was er für an Grampf halt, da kennt er nix, des sagt er.
„Regresspflicht“ und „Leid, i sog’s eich“ san seine liabsten Phrasen,
schlechte Architekten kinna eam sowieso an Schuah aufblasn!
Drum war’s a natürlich keine Frage,
dass der Alfred in’ Bauausschuss geht, er überblickt die Lage.
Nach de Sitzungen is er oft der erste, der geht,
a wenn a Teil der Fraktion danach no gmiatlich beiananda steht.
Schad, dass er ned a amol länger bleibt
und ‘s eam glei wieder in sein Woid affe treibt.

Da Günter, der stürzt sich auf Parkplatzgeschichten
ganz gleich wos füa oane, er woas immer wos z’berichten,
Von oana Sitzung hob i ghert,
da hätt eam des Festbeißn beinah a Watschn beschert:
Er wollt einfach koan Ruah gebn, was des Parken ogeht,
und a jeder im Sitzungssaal hat scho d’Augn verdreht.
Des Beste war wirklich, i war live dabei,
dass er hoamganga is, wia der Tagesordnungspunkt war vorbei.
Mein lieber Freund, des brauchst ned no a mol bringa,
den ganzen Gemeinderat solang zum Sitzn zwinga!
Der restliche Rat is nämlich bliebn bis zum Schluss,
a wenn da ein oder andere a früh aufstehn muss!

Ganz allgemein muas ma an Sitzadn hom,
wenn ma se die Sitzungen oschaut in dem Lod’n.
Vor elfe san de grundsätzlich ned aus,
der ein oder andere hat wohl nix zum Sagn im eigenen Haus.
Dann in der Sitzung werd’ gschnoddert was geht,
oft zu irgendwas, was gar ned auf der Tagesordnung steht.
A jede Fraktion hat oan selchan dabei,
der wo se vor lauter Monolog gar nimma kriegt ei.
Beliebt bei allen san de italienischen Balladen,
da brauchad oana dringend amol an Redeleitfaden!
Da fehlts unserm Max no an Durchsetzungskraft,
dass er des sinnlose Quatschen dann einfach abschafft.

Der nächste in der Reih’ ist der Hubert vom Hang,
der hat im Gegensatz zum Schöberl einen gezügelten Rededrang.
Er is ein echt gmiatlicher, lustiger Kollege,
mit seiner ruhigen Art kummt er koam ins Gehege.
Zahl’n und Finanzen, damit kann er spielend jonglier’n,
aber a mit Nicht-Profis verständlich drüber diskutiern.
„Besonnen“, des Wort trifft auf den Hubert guad zua,
so schnell bringt den nix aus der Ruah.
Wos er sagt, des is immer guad überlegt,
und er immer pünktlich in die Sitzungen z’kumma pflegt.

Nebam Hubert sitzt seit Mai des Deandl vom Weigert,
die a die Frauenquote weida steigert.
Die Vroni is jung, ganz nei in der Runde,
aber für jeden in der Politik schlagt amal die erste Stunde.
Sie is engagiert, halt Wort’, wenn’s was sagt
und sorgt dafür, dass in der Fraktion koan da Hunger plagt.
Mit dem neba ihr, dem Schwabelweiser Import,
macht sie den Gemeinderat langsam zu am Snack-freundlichen Ort.
Oamal gibt’s Gummiberdl, dann wieder Nüsschen,
also mei persönlicher Wunsch warad’n amol Ferrero Küsschen!

Dem Stefan, dem nächsten, wenn ma da Reih’ nach geht,
des ewige „Stoodara“ bis da ob’n affa steht.
Er is scho seit Jahren bei eich in Tegernheim dabei,
er is a Deechahaama, lasst’s doch de Dipferlscheißerei!
Des Wohl eierer Kinder liegt ihm sehr am Herzen,
kaputte Schaukeln oder schlechte Spielplätze sigt er mit Schmerzen.
Er is zwar a Schmatza, des gibt er a zua,
aber Ideen hod er zu allem wirklich grod gnua.

Der Jäger Martin schreibt über die CSU die schönsten Berichte,
hat er doch an Draht zur Donaupost, a tolle Geschichte.
A Protokolle über all’s mögliche schreibt er de besten,
da braucht’s es seine Fähigkeiten gar nimma testen.
Nach außen hin wirkt der Martin ruhig und gelassen,
aber der hat oft Sprüch drauf, i sag’s eich, i konn’s gar ned fassn.
Sei Humor geht weit über „trocken“ hinaus,
der is quasi „schwarz“, des geht se grod aus!

An Rössler Volker, den mecht i no dankend erwähna,
er is heid ned do, sagt’s eam an Gruaß, an scheena.
Seit neuestem ist er Veranstaltungswart,
des macht er guad, mit seiner motivierten Art.
Er is zwar a Schwab, guad, an Haken gibt’s immer,
aber ziagn lassn derf de CSU den fei nimma!
Des Fußballturnier stammt aus der schwäbischen Feder,
grod rumgschossn ham’s des schwarz-weiße Leder.
Einige Mannschaften ham se o’gmeldt ghabt
und alle ham gsagt, all’s hat super klappt.
Drum san scho de ersten Anmeldungen kemma,
de woll’n nämlich alle nächsts Jahr wieder teilnemma!

Oans mecht i no song, wos mia überhaupts ned gfollt,
dass se bei de Tegernheimer Baustelln koa Mensch an Termine holt.
Trotz Absprache war’s Kinderhaus im September ned bereit,
de Kinder ham ausglagert werdn miassn für a gewisse Zeit.
Aber koan interessiert’s, von wegen Straf’ zahln oder so,
es scheint, dass ma se in Tegernheim alles erlaubn ko.
Termine san Termine, des holt i für klar,
weil früher a Abmachung einfach a Abmachung war.
Wos dad’s etz es song, liabe Deechahama Leid,
wenn i kumma war ohne Gedichterl heid?
Stattdessen hätt i’s im März daher bracht,
mi freindlich entschuldigt und dabei nett glacht.
Aber ganz ehrlich, es hätt’s ma was gschissn,
und meine Gsatzl in der Luft zerrissen!
I bin grundsätzlich wirklich jedem gewogen,
aber wer an Scheiß baut, ghert zur Verantwortung zogn!

Enga Kirchstraß’ is de nächste Ewigkeitsbaustell,
da kennt ma koane Wörter wia „sofort“ oder „schnell“.
Vo Monat’ Verspätung is etz die Red’,
koa Anwohner mehr die Welt versteht.
Für wos gibt’s denn dann Pläne, Verträge und Zeich,
wenn se koana dro halt, recht schee bitt i eich!

Etz sogi no Dankscheen, so wia si des g’hert,
zum Wirt und zu eich, dass’s mir habt’s zuaghert.
I dad mi echt gfreia, soviel is gwiss,
wenn nächsts Jahr wieder pünktlich a Einladung im Briefkasten is.
Wenn mi wer fragt, zwecks na gescheidn Tegernheimer Partei,
dann steht die CSU in der ersten Reih’.
Guad, auf kommunaler Ebene is des ganz klar,
bundesweit schaut’s anders aus, traurig, aber wahr.
Aber bei eich basst’s optimal, des merkt ma glei,
hoffentlich bleibt’s weiterhin so dabei!

Pfiat’s eich!