Infoblatt 2017-10, 14.12.2017

    Jahresrückblick durch Fraktionssprecher: zu viele Schnellschüsse statt gewissenhafter Planung!

    Mit guten Wünschen für das neue Jahr und einem Rückblick auf das Vergangene durch die Sprecher der Fraktionen und den Bürgermeister endete traditionell die letzte Gemeinderatssitzung 2017.Stefan Adler
    CSU-Sprecher Stefan Adler stellte dabei die endlich auf den Weg gebrachte Sanierung der Mehrzweckhalle und die Erneuerung der Wiedmannstraße, sowie den Architektenwettbewerb für den Sozialen Wohnungsbau als positive Ereignisse heraus. Kritisch angemerkt wurde von Fraktionssprecher Adler, dass die vor über drei Jahren vorgenommene Investitionsplanung, die gemeinsam mit den Mitgliedern des Gemeinderats abgestimmt wurde, mittlerweile hinfällig sei, da durch immer wieder neue kurzfristige Ideen und Anträge die großen Projekte immer weitergeschoben werden mussten. Durch den Zeitdruck in den verbleibenden knapp zwei Jahren bis zur Wahl etwas vorweisen zu können, werden jetzt längst überfällige Großprojekte überstürzt umgesetzt: ein neues Rathaus, die Sanierung der Ringstraße, Ausbau des Kindergartens, Erweiterung der Schule. Die CSU-Fraktion befürchtet dabei, dass Qualität und Nachhaltigkeit auf der Strecke bleiben. Wozu Schnellschüsse und mangelnde Abstimmung von Planungen führen können, zeigt sich an den „Rohrkrepierern“ Verkehrsberuhigung Hochstraße und Wärmenetz Ringstraße – Wiedmannstraße. Als Wunsch für die nächsten Jahre äußerte Stefan Adler, dass der Bürgermeister in den Sitzungen seine Meinung klarer zum Ausdruck bringe solle und mit klaren Vorstellungen die Probleme angehen soll statt immer erst abzuwarten wie die öffentliche Meinung die Angelegenheit beurteile.

     

    Planungen zum Ausbau der Grundschule kontrovers diskutiert: herkömmliche Bauweise oder Holz?

    Durch die Zunahme der Geburtenzahlen ist in den nächsten Jahren dauerhaft mit drei Klassen pro Jahrgang zu rechnen, so dass die vorhandenen Räumlichkeiten in der Grundschule nicht mehr ausreichen. Grundschule TegernheimDaher ist ein Anbau an die Grundschule unumgänglich. Die vier zusätzlichen Klassenzimmer mit jeweils 58 qm Grundfläche sowie mehrere Nebenräume (u.a. für die Mittagsbetreuung plus zwei Differenzierungsräume mit je 24 qm) werden in einem zweistöckigen Anbau im Süden der Grundschule verwirklicht. Damit wird auch der Eingang vom Süden in den Westen verlegt. Die Kosten werden sich auf ca. 2,5 Mio. € belaufen (1,5 Mio. € Gebäude, 570.000 € Technik, 150.000 € Außenanlage und Neuausstattung, 430.000 € Planung). Die Gemeinde kann mit einer Förderung der zuschussfähigen Kosten in Höhe von 55 % rechnen. Hinzu komme eine weitere Förderung in Höhe von 15% der für die gebundene Ganztagsschule entstehenden Kosten. Eine kontroverse Diskussion entstand durch den Vorschlag den Anbau in Holzbauweise durchzuführen. Das mit der Planung beauftragte Architekturbüro Weber konnte hinsichtlich der Kosten bzw. der Zulässigkeit bei Schulgebäuden im Hinblick auf den Brandschutz keine endgültige Aussage machen. Nachdem der Antrag der CSU-Fraktion wegen der Dringlichkeit der Baumaßnahme und wegen der bereits vorgegebenen Gebäude die herkömmliche Bauweise umzusetzen mit knapper Mehrheit (11:10) abgelehnt wurde, wird nun ein Fachplaner eingeschaltet und über die endgültige Ausführung in der nächsten Sitzung entschieden.

     

    Unterschiedliche Aussagen zur Wärmeversorgung des Baugebiets „Süd-West“!

    Während in einer der letzten Gemeinderatssitzung die Fa. ENGIE Deutschland GmbH die Effizienz eines Wärmenetzes eher negativ beurteilte, da die Leitungen zwischen den einzelnen Häusern zu lange Wege zurücklegen müssten und damit ein hoher Wärmeverlust (über 80 %) einherging, sahen das die Vertreter der Fa. GP Joule anders. Durch einen gemeinsamen Betrieb der Wärme- und Stromnetze zwischen der Fa. und der Kommune könnte auf den Verbrauch fossiler Energien verzichtet werden und z.B. durch eine zentrale Hackschnitzelheizung lokale Energiequellen genutzt werden. Allerdings wäre eine 100%-Anschlussquote im Baugebiet erforderlich, um einen konkurrenzfähigen Preis zu erreichen. Der Vorteil für die Bauherren wäre, dass auf eine eigene Heizung verzichtet werden könnte. Bei geschätzten Kosten von ca. 615.000 € nach Abzug der KfW-Förderung (ca. 156.000 €) und einem 10%-Anteil der Gemeinde könnte bei dreißigjähriger Finanzierung ein Kilowattpreis von 11,60 Cent erreicht werden. Dieser würde sich durch eine einmalige Anschlussgebühr von ca. 6.000 € nochmals um rund zwei Cent verringern. Den Wärmeverlust durch die Leitungen schätzten die Vertreter der Fa. GP Joule auf nur 25 %. Bevor eine Entscheidung getroffen wird, werden noch andere Fachfirmen Informationen eingeholt.

     

    Weitere Auskünfte erteilen gerne die Gemeinderäte der CSU-Fraktion:

    Stefan Adler,
    Jürgen Beier,
    Alfred Federl,
    Hubert Fehr,
    Martin Jäger,
    Veronika Schichtl,
    Günter Schöberl