Infoblatt 2009-2, 14.12.2009

Tegernheim im Glück

Zahlreiche Maßnahmen und Projekte wurden im vergangenen Jahr umgesetzt oder auf den Weg gebracht. Obwohl wegen der weltweiten Krise sowohl im öffentlichen Bereich wie auch in der Wirtschaft Ausgabestopps, Sparpläne und Zurückhaltung bei den Investitionen, das Jahr 2009 prägten, handelte die Gemeinde Tegernheim gegen den Trend. Geo-Lehrpfad, Umbau der Grundschule, Sanierung der „Alten Schule“, Bau einer Kinderkrippe, Umsetzung zweier neuer Baugebiete und die geplante Errichtung eines Alten- und Pflegeheims stellen Maßnahmen dar, die für eine ganze Amtszeit ausreichen würden.

Wie ist das zu schaffen?

Die Gemeinde profitierte in hohem Maße von landes- und bundespolitischen Entscheidungen, für die gerade die Gemeinde Tegernheim einen Bedarf anmelden konnte:

  • Der Geo-Lehrpfad wurde in einem Umfang von 50 % der Nettokosten vom europäischen Leader-plus-Programm finanziert. Die Gemeinde investierte hierfür insgesamt ca. 20000 €. Eine Entscheidung, die bereits in der Amtszeit von Bürgermeister Hofer getroffen wurde und nach einhelliger Meinung eine Aufwertung für Tegernheim bedeutet.
  • Die Sanierung der „Alten Schule“ und Umwidmung in ein „Haus der Begegnung“ wird mit einem Fördervolumen von nicht ganz 390000 € durch das staatliche Förderprogramm „Konjunkturpaket II“ bezuschusst. Dies bedeutet eine Unterstützung von ca. 45 % für eine Maßnahme, die in den nächsten Jahren in jedem Fall auf die Gemeinde zugekommen wäre. Erreicht wird mit dieser Maßnahme eine energetische Sanierung des Gebäudes, eine Verbesserung der Statik sowie eine Ausweitung der Nutzung (mit der Möglichkeit der Schaffung eines Jugendtreffs, mehr Platz für die Bücherei und verbesserte Nutzung durch Vereine und Gruppen)
  • Der Bau der Kinderkrippe wird ebenfalls mit 630000 € aus staatlichen Mitteln getragen. Auch in diesem Fall kommt der Gemeinde zugute, dass den Krippen (für Kinder unter drei Jahren) durch Entscheidungen der Bundespolitik eine stärkere Bedeutung zukommen soll und deswegen der Ausbau massiv (bis zu 90 %) gefördert wird. Wenn man dabei berücksichtigt, dass in Kürze die Gemeinde für Kinder unter drei Jahren Krippenplätze zur Verfügung stellen muß, kommt diese intensive Förderung zur rechten Zeit.
  • Die geplante Errichtung eines Alten- und Pflegeheims kostet der Gemeinde keinen Cent, da der Bau über einen Investor und die Führung des Heimes durch einen Betriebsträger abgewickelt wird. Für den Verkauf gemeindlicher Grundstücke entstehen sogar Einnahmen.

Hinzu kommt eine sehr günstige Pro-Kopf-Verschuldung und der Umstand, dass Tegernheim nach wie vor eine wachsende Gemeinde ist, so dass sowohl finanziell wie auch von den Bedürfnissen der Bewohner her die Ausweisung von Baugebieten und Investitionen in den Schulstandort sinnvoll und leistbar sind

 

Gebundene Ganztagsschule – Standortvorteil für Tegernheim

Seit dem Schuljahr 2007/2008 wird an der Grundschule Tegernheim die Möglichkeit einer sog. „gebundenen Ganztagsschule“ angeboten. Dabei ist es gelungen, in jedem Jahrgang (zur Zeit die Jahrgangsstufen 1, 3 und 4) jeweils eine Regelklasse (wie gewohnt Unterricht von 8.00 Uhr bis max. 13.00 Uhr) und eine Ganztagsklasse (Unterricht von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr mit Mittagessen und Förder- und Intensivierungsstunden) einzurichten. Der Unterrichtsstoff und die tatsächlichen Pflichtunterrichtstunden sind jeweils gleich. Durch dieses Angebot wird berufstätigen Eltern – je nach Neigung und Vorliebe der Schüler und Bedarf der Eltern – eine Alternative zum nur vormittäglichen Unterricht ermöglicht. Mittagsbetreuung und Hort sind zusätzliche ergänzende Angebote. Damit bietet unsere Schule eine vorbildliche Auswahl an Betreuungs- und Bildungsmöglichkeiten

Der Gemeinderat hat das Konzept, das im Grundschulbereich nur in 40 Schulen in Bayern umgesetzt ist von Anfang an wohlwollend begleitet und mitgetragen.

Die immer wieder vernehmbare Kritik an den hohen Umbaukosten der Schule, die dadurch verursacht wurden ist nicht zutreffend. Die Grundschule hat im Jahr 1972 ihren Betrieb aufgenommen. Seit dieser Zeit wurde baulich nur in Teilbereichen investiert. Die Heizung ist überaltert, es gibt keinen Aufzug, die Wärmedämmung entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Dies alles sind Gründe, der Schule einer Grundsanierung zu unterziehen. Ein Teil der Umbaukosten sind auch der Einführung der Ganztagsschule geschuldet. Es ist jedoch dabei zu bedenken, dass mit dem Umbau ein Standard geschaffen wird, an dem eine zukunftsfeste Schule in der nächsten Zeit nicht herumkommen wird. Wir wollen, dass unsere Kinder auch in Zukunft vor Ort in Tegernheim in die Schule gehen können.

Kritik gab es in den letzten Monaten an den hohen Kosten, die der Betrieb der Ganztagsschule zusätzlich für die Gemeinde mit sich brachte.

Tatsache ist, dass die Mehrkosten für den Betrieb einer Ganztagsschule für die Gemeinde auf 5000 € pro Ganztagsklasse im Jahr zu beziffern sind, z.Zt. also 15000 €. Nur bei diesem gemeindlichem Anteil wird eine staatliche Pauschale von 1000 € pro Klasse bezahlt. Mit diesen zusätzlichen Mitteln von 6000 €/Jahr kommen die anderen Grundschulen mit Ganztagsbetreuung in der Oberpfalz aus, um ein sinnvolles und trotzdem qualifiziertes Angebot sicherzustellen. Wenn in Tegernheim durch Unachtsamkeit insgesamt drei Betreuungskräfte (zwei davon in Teilzeit) angestellt wurden, ohne dass dies durch einen Gemeinderatsbeschluss gedeckt war und damit ca. 82000 €/Schuljahr zusätzliche Kosten anfielen, dann mag der Wegfall dieser Kräfte für die betroffenen Schüler und Eltern schmerzlich sein, jedoch sind Mehrausgaben im Hinblick auf die zahlreichen Aufgaben der Gemeinde und die bereits getätigten Investitionen in den Schulbereich nicht weiter vertretbar.

 

Wir wünschen allen Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürgern ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr 2010!

Für Fragen und Anregungen zur Gemeindepolitik stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!

Werner Beutl, 3. Bürgermeister
Jürgen Beier, Fraktionssprecher
Günter Schöberl, CSU-Ortsvorsitzender
Alfred Federl,
Franz Mirter,
Johann Weigert